, 02.01.2017

Darts WM

Auch bei Buchmacher William Hill, der schon seit Jahren Titelsponsor der PDC Darts WM ist, war der Niederländer Michael Van Gerwen Topfavorit auf den Weltmeistertitel 2017! Bildquelle

Seit dem 15. Dezember wird im Londoner Alexandra Palace die Darts WM 2017 ausgetragen. Der Sieger, der am 2. Januar gekürt wird, erhält 350.000 Pfund Preisgeld (etwa 417.000 Euro). Die Weltmeisterschaft hat sich zu einem der populärsten Sportereignisse im deutschen Fernsehen während der Weihnachtsfeiertage entwickelt. Der Spartensender Sport1 überträgt seit 12 Jahren live aus dem „Ally Pally“ und verzeichnet von Jahr zu Jahr immer bessere Quoten. Auch bei den Fans ist die Nachfrage gigantisch. Fast alle 66.000 WM-Tickets waren dieses Jahres binnen eines Tages ausverkauft. Und auch bei den Buchmachern werden Wetten auf die Partien der Darts WM immer beliebter.

 

Bis vor einigen Jahren galt Darts in vielen Ländern noch als reiner Kneipensport. Doch inzwischen ist der Darts Sport im Mainstream angekommen. Egal, ob bei den TV-Zuschauern, den Besuchern der Live-Events oder bei den Sportwetten-Anbietern. Dabei sehen viele der Hauptdarsteller immer noch aus wie früher: Die dicken Bierbäuche der meisten Spieler können auch unter seltsam geschnittenen und designten Poloshirts nicht versteckt werden.

 

Kneipenspiel feiert glänzende Wiedergeburt als TV- und Live-Sportart

 

Der Siegeszug des Darts Sports begann im Jahr 1992. Damals wurde die Professional Darts Corporation (PDC) zunächst unter dem Namen World Darts Council (WDC) gegründet. Maßgeblichen Anteil an der Gründung hatte der Fernsehsender Sky Sports, der den Darts Sport in sein Programm aufnehmen wollte. Seit 1994 trägt die PDC jeweils zum Jahreswechsel ihre Weltmeisterschaft aus. Die PDC sorgte dafür, dass das Kneipenspiel eine glänzende Wiedergeburt als TV- und Live-Sportart feiern konnte. Darts wird auch deswegen so geliebt, weil es so simpel ist. Mann gegen Mann, es braucht keinen Schiedsrichter.

 

Bei der WM wird die Variante 501 gespielt. Jeder Spieler beginnt mit 501 Punkten und versucht, mit so wenigen Würfen wie möglich auf 0 zu kommen. Gespielt wird zudem die Variante „Double Out“. Das bedeutet, dass das letzte Feld immer ein Doppelfeld sein muss. Die beiden Kontrahenten wechseln sich nach jeweils drei Würfen ab. Das Besondere sind einerseits die spannenden Matches und andrerseits die Fans, die aus den Darts-Turnieren eine Mischung aus Fasching und Oktoberfest machen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb einmal, Darts sei wie vier Stunden Elfmeterschießen. Zudem werden jeden Abend während der WM etwa 25.000 Pints Bier im Ally Pally verkauft. Die Fans kommen in den verrücktesten und ausgefallensten Verkleidungen zu den Spielen.

 

„Darts verbindet Weltklasse-Sport mit Party-Atmosphäre“

 

Der PDC-Sprecher Dave Allen erklärte gegenüber der Welt:

„Das mit den Fans hat vor etwa 20 Jahren angefangen. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass das Turnier in der Weihnachtszeit stattfindet. Die Fans haben daraus eine Feier gemacht. Mit der Zeit ist das immer mehr geworden. Darts ist die einzige Sportart, bei der Weltklasse-Sport in Party-Atmosphäre stattfindet.“

 

Auch die Plätze für die Zuschauer in der West Hall des Alexandra Palace werden immer enger. Der PDC-Vorsitzender Barry Hearn sagte gegenüber der Welt:

„Wir überlegen gerade, ob wir im nächsten Jahr wieder in der West Hall oder lieber in der Main Hall spielen werden. Es sieht sehr nach der Main Hall aus. Wir arbeiten gerade sehr hart daran, denn wir können der gestiegenen Nachfrage nicht mal annähernd nachkommen. Die Entwicklung von Darts ist beeindruckend. Es ist das Golf des kleinen Mannes.“

 

Darts ist in England und den Niederlanden schon die zweitwichtigste Sportart

 

In England und den Niederlanden gilt der Präzisionssport hinter dem Fußball schon als die zweitwichtigste Sportart. Im kommenden Jahr steigt das Preisgeld von zuletzt zehn auf 11,2 Millionen Pfund. 2006 waren es noch zwei Millionen gewesen. Darts ist in Deutschland aber immer noch ein Amateursport. Die Spieler der 2005 gegründeten Bundesliga verdienen kein oder nur sehr wenig Geld.

 

Immer mehr Buchmacher und Wetter entdecken das Spiel ebenfalls für sich. Das Wett-Risiko ist recht gering, da die Außenseiter so gut wie nie die großen Turniere gewinnen. Trotzdem können Wettfans mit viel Value rechnen, da immer eine Gruppe von acht bis neun Spielern zum großen Favoritenkreis bei Turnieren wie der WM gehört.

 

Großer Favorit der Buchmacher ist der Weltranglistenerste Michael Van Gerwen

 

Auch in diesem Jahr war der Weltranglistenerste, der Niederländer Michael Van Gerwen, auch bekannt als „Mighty Mike“ oder „MVG“ wieder der große Favorit der Buchmacher. Er hat die Legende Phil „The Power“ Taylor als Speerspitze des Darts Sports abgelöst. Michael van Gerwen hat in diesem Jahr 25 Turniere gewonnen, darunter neun Major-Events. Er hat schon 1,5 Mio. Pfund an Preisgeldern verdient (etwa 1,8 Mio. Euro). Wer bei den Buchmachern vor der WM 10 Euro auf einen Sieg von Michael van Gerwen gesetzt hat, bekommt im Erfolgsfall nur 17 Euro zurück. MVG dominiert die Tour schon seit einigen Jahren, bisher hat es aber nur zu einem WM-Sieg im Jahr 2014 gereicht.

 

Hinter dem Niederländer rangierte bei den Wettanbietern der Titelverteidiger Gary Anderson. Für den gab es bei 10 Euro Einsatz 75 Euro zurück. Für Anderson wäre es der dritte WM-Sieg in Folge. Sollte Anderson dann eines Tages genug haben, steht ein Nachfolger auch schon in den Startlöchern: Andersons zweieinhalbjähriger Sohn Tai ist bereits vom Darts-Fieber infiziert. Sobald er morgens aufstehe, spielt er wohl schon Darts. Auch er habe es im Blut. Im vorigen Jahr bot Buchmacher William Hill schon eine Wette mit der Quote 501:1 an, dass Tai auch einmal wie sein Papa Darts-Weltmeister wird.

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