, 11.12.2017

Blick von Santorini aufs Meer

Die Kykladeninsel Santorini könnte schon bald ein neues Casino bekommen. (Bild: pixabay.com)

Die geplante Überholung des griechischen Glücksspielrechts sieht nicht nur vor, Online Glücksspiel im Land endlich zu legalisieren, die Regierung strebt auch eine Erneuerung der Verhältnisse für landbasierte Casinos an. Dann sollen diese auch in stark frequentierten Touristengegenden gebaut werden. In diesem Zusammenhang werden drei beliebte Touristenziele als Standorte für neue Casinos genannt. Auf den griechischen Inseln Kreta, Mykonos und Santorini könnten dann schon bald neue landbasierte Casinoresorts entstehen.

 

Der entsprechende Gesetzesentwurf wurde bereits eingebracht. Es wird davon ausgegangen, dass er noch vor Weihnachten positiv beschieden wird. Großer Befürworter des Vorhabens ist das Finanzministerium, das mit der Legalisierung und Regulierung von Online Casinos ein Plus von rund 1 Milliarde Steuereinnahmen für die Staatskassen in den nächsten vier Jahren erwartet. Neben dem finanziellen Faktor verspricht sich das Land von der offiziellen Erlaubnis von Online Glücksspiel neue Arbeitsplätze und eine wirksame Bekämpfung des Schwarzmarktes.

 

Verlegung bestehender Casinos in Touristenhochburgen

Das neue Gesetz ermöglicht nicht nur den Bau drei neuer Casinos auf den stark frequentierten griechischen Inseln, es lässt auch eine Standortverlegung bereits existierender Häuser in die großen Touristengebiete zu. Diese Passage des Gesetzesentwurfs wird vom Parlament jedoch noch heiß diskutiert und eine Annahme ist nicht 100%ig sicher. Unter der neuen Regelung könnten sechs griechische Casinos umziehen, darunter auch das einzige Haus der Hauptstadt Athen, das Regency Casino Mont Parnes. Weitere Verlegungen könnte es aus Rio, Thessaloniki, Florina, Alexandroupolis und Loutraki geben.

 

Diese Häuser zahlen unter der bestehenden Gesetzgebung zwischen 22 und 35 % Steuern auf ihren Umsatz. Im Rahmen der geplanten Änderungen will Griechenland jedoch ein Flatrate-System einführen.

 

Verbindung von Tourismus und Glücksspiel

Touristen fotografieren Sehenswürdigkeiten in Griechenland

Griechenland gehört zu den Lieblingszielen der Deutschen. (Bild: zdf.de)

Als Zielsetzung strebt Griechenland eine intensivere Beziehung von Tourismus und Glücksspiel an, da die Tourismusbranche nach wie vor viel Geld ins Land bringt. Aus dieser Sicht wäre auch der Bau integrierter Resorts denkbar. Diese Casinoform bietet Besuchern das Rundumpaket mit einem Hotel, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Wellnessmöglichkeiten und vielem mehr.

 

Rund 27,8 Millionen Touristen haben 2016 Griechenland besucht, darunter zahlreiche Deutsche. Trotz Krisen der letzten Jahre wie Verschuldung und der Flüchtlingsstrom, ist Griechenland ungebrochen beliebt bei Touristen aus dem Ausland:

  • 2016 haben Touristen 14,6 Milliarden US-Dollar ins Land gebracht
  • Fast 19 % des BIP stammen aus dem Tourismus
  • Jeder vierte Grieche arbeitet in der Tourismusbranche
  • Durchschnittlich 25 Millionen internationale Touristen besuchen Griechenland jedes Jahr
  • Deutsche Touristen stellen mit 10 % die größte Gruppe dar, gefolgt von Briten und Franzosen

Dabei handelt es sich zwar um einen Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2015, doch insgesamt steigen die Besucherzahlen. Unterschied ist lediglich, dass diese weniger Geld ausgeben als noch vor ein paar Jahren.

 

Baubeginn für 2020 geplant

Sollte das Gesetz angenommen werden, dann würden die Maßnahmen ab dem 1. Januar 2020 in Kraft treten. Das heißt, dass Glücksspielanbieter sich ab dann offiziell für Lizenzen bewerben können, die es ihnen ermöglichen, den griechischen Markt rechtssicher zu beliefern. Die Befugnisse und Zuständigkeiten der Hellenic Gaming Commission würden in diesem Fall ausgebaut, sodass die Behörde sowohl landbasierte als auch Online Angebote kontrollieren könnte.

 

Aber nicht nur in Griechenland, auch auf Zypern nimmt die Glücksspiellandschaft Form an. In der zypriotischen Hafenstadt Limassol soll bis 2020 ebenfalls ein neues Großprojekt umgesetzt werden. Dort soll das größte integrierte Casinoresort Europas entstehen. Investor ist der asiatische Gamingriese Melco, der über 550 Millionen Euro investieren will. Zypern erhofft sich von dem Mammutprojekt einen Zustrom an Touristen und Besuchern und somit eine Aufbesserung des Staatshaushalts. Dafür sorgen sollen 500 Hotelzimmer, 1.200 Spielautomaten und eine Konzerthalle.