, 16.12.2017

Amtierender Weltmeister Michael van Gerwen

Amtierender Weltmeister Michael van Gerwen ist in London auch mit von der Partie (Bild: wikipedia.org)

Diesen Donnerstag ist mit der Darts WM in London eins der absoluten Highlights im Jahreskalender für Dartsfans angelaufen. Seit dem 14. Dezember geben sich die Stars der Szene im Londoner Alexandra Palace die Klinke in die Hand. Die Halle ist komplett ausverkauft. Mit dem amtierenden Weltmeister Michael van Gerwen aus den Niederlanden ist der Topfavorit gesetzt, doch Starspieler wie Rekordweltmeister Phil Taylor sowie die beiden Ex-Meister Gary Anderson und Adrian Lewis kratzen am Sockel des Niederländers. Die Teilnahme von Peter Wright steht nach wie vor in den Sternen.

 

Insgesamt 72 Teilnehmer kämpfen um den Titel, der am 1. Januar 2018 ausgespielt wird, weswegen es sich bei dem Event auch um die WM 2018 und nicht 2017 handelt. Die Teilnehmer reisen aus 22 verschiedenen Nationen an, darunter auch zwei deutsche Newcomer. Angefeuert werden die Spieler in der Arena von rund 3.000 traditionell kostümierten Zuschauern, die dort Platz finden. Ausrichtender Verband ist die Professional Darts Corporation (PDC).

 

Weltmeister Michael van Gerwen startet souverän

Dartsspieler Phil Taylor

Van Gerwens großer Rivale Phil Taylor (Bild: focus.de)

Der Meister von 2014 und 2017 hat stark aufgespielt und in seinem ersten Match gegen seinen Landsmann Christian Kist klar gewonnen. Als nächster Gegner wartet nun der Brite James Wilson. Mit dem ungewissen Zustand von Peter Wright könnte allerdings einer von van Gerwens größten Widersachern diesmal nicht mit von der Partie sein. Mit der amtierenden Nummer 3 der Weltrangliste, dem Schotten Gary Anderson, ist die Konkurrenz trotzdem stark.

 

Weitere ernstzunehmende Titelanwärter sind Raymond van Barneveld, der mit fünf Weltmeistertiteln als der erfolgreichster niederländischer Spieler überhaupt gilt. Auch der Österreicher mit serbischen Wurzeln Mensur Suljovic greift in London an. Michael van Gerwen führt die Weltrangliste aktuell jedoch klar an und hat allein dieses Jahr 1,7 Millionen Pfund im Dartssport gewonnen. Die Zeiten, in denen Darts nur als verrauchter Kneipensport betrieben wurde, sind damit definitiv vorbei.

 

Teilnahme von Peter „Snakebite“ Wright noch ungewiss

Die Teilnahme des Schotten Peter Wright ist nach wie vor nicht sicher. Die Nummer 2 der Weltrangliste wurde Anfang Dezember aus bislang unbekannten Gründen ins Krankenhaus eingeliefert. Der 47-Jährige ist als Entertainer bekannt und trägt als Markenzeichen bei jedem seiner Spiele einen bunten Irokesen zur Schau. Als Alleinunterhalter ist der Schotte besonders bei deutschen Dartsfans beliebt.

 

Für Zuschauer, die keine Karten mehr bekommen haben, überträgt Sport1 die WM übrigens sowohl im TV als auch über Livestreams im Internet. Nachdem vergangenen Monat mit der Cologne Darts Gala das erste große Event in Deutschland unter riesigem Zuspruch stattfand, gibt es jedoch Hoffnung, dass auch 2018 wieder Events für deutsche Fans angesetzt werden.

 

Abschiedsturnier für Rekordmeister Phil Taylor

Der mit 16 Titeln unangefochten erfolgreichste Spieler des Sports, der Brite Phil „The Power“ Taylor, ist am Freitag in den Wettkampf eingestiegen. Das Ergebnis seines Spiels gegen Kollegen Chris Dobey stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Für den mittlerweile 57-Jährigen handelt es sich um seine letzte WM, danach will er sich zur Ruhe setzen. „Mighty Mike“, wie van Gerwens Kampfname auf der Bühne lautet, gab sich siegessicher, sollte es zum Showdown mit seinem großen Rivalen kommen:

„Er verdient jede Anerkennung, die man ihm geben kann. Zwischen uns herrscht Respekt, und Phil weiß, dass mein Top-Level höher ist als seins. Ehrlicherweise denke ich, dass ich ihn schlagen würde, wenn wir wieder unser bestes Niveau zeigen.“

Ob sich diese Ankündigung bewahrheiten wird, bleibt abzuwarten. Erst diesen Juli besiegte Taylor seinen Kontrahenten van Gerwen noch beim World Matchplay in Blackpool, an dem auch Lewis und Wright teilgenommen hatten.

 

Zwei deutsche Spieler im Rennen

Dartsspieler Kevin Münch

Kevin Münch in Aktion (Bild: bild.de)

Für Deutschland sind die beiden Profis Martin Schindler und Kevin Münch nach London gereist. Der erst 21-jährige Martin Schindler aus Brandenburg und sein Kollege, der 29-jährige Kevin Münch, steigen allerdings erst kommende Woche in die Spiele ein. Kevin Münch oder „The Dragon“ wie er an den Pfeilen heißt, trifft am Dienstag in seinem ersten Duell auf den Russen Aleksandr Oreshkin. Für den mehrfachen deutschen Jugendmeister ist es bereits die zweite WM Teilnahme. Für Martin „The Wall“ Schindler ist es hingegen der erste Auftritt auf der ganz großen Bühne. Er muss sich am Mittwoch gegen den Australier Simon Whitlock, die amtierende Nummer 10 der Weltrangliste, beweisen. Beiden deutschen Startern werden jedoch lediglich Außenseiterchancen ausgerechnet.

 

Der auch erst 21-jährige Max Hopp, der beste Spieler Deutschlands, verpasste dieses Jahr die Teilnahmen in London. Der Hesse ist die Nummer 42 der Weltrangliste und wird als das größte Dartstalent der Bundesrepublik gehandelt.