, 13.01.2017

Chelmsford City Racecourse

Racino: So könnte die neue Tribüne beim Chelmsford City Racecourse aussehen! (Bildquelle)

Der britische Buchmacher Betfred arbeitet seit geraumer Zeit an einem Wunschprojekt: In dem legendären Chelmsford City Racecourse soll das erste britische Racino eröffnet werden, das erste Casino auf einer Pferderennbahn in Großbritannien. Am 6. Januar gab nun der Stadtrat von Chelmsford City grünes Licht für das Projekt.

 

Das Casino soll in einer fünfstöckigen neuen Haupttribüne untergebracht werden. Neben dem Casino sollen in das Gebäude auch ein Wettbüro, ein Fitnessstudio, Konferenzräume und andere Einrichtungen integriert werden. Dieser neue Komplex soll dann 365 Tage pro Jahr geöffnet sein. Auch soll eine neue, einzigartige Flutlicht-Grasrennbahn um die neue Tribüne entstehen. Wettanbieter Betfred ist Mehrheitseigentümer der Rennstrecke. Der Buchmacher hofft, dass man mit dem Racino ebenfalls eine europaweite Neuheit eröffnen kann.

 

Keine speziellen Sperr- oder Schließzeiten für das Casino

 

Die neue Tribüne bietet Platz für 7.000 Zuschauer. In Zukunft sollen dann auch große Live-Konzerte dort stattfinden. Trotz der Bedenken vieler Einheimischer hat der Stadtrat den Neubau nun genehmigt. Ein Vorab-Bericht sagt voraus, dass der Besucherandrang zu ungewöhnlichen Tageszeiten nicht besonders hoch sein werde. Zudem liege die Rennstrecke so abgelegen, dass man wegen einer potentiellen Lärmbelästigung keine speziellen Sperr- oder Schließzeiten für das Casino verhängen müsse.

 

Der Bau der neuen Haupttribüne soll 2018 beginnen. Sie soll unüblicherweise in der Mitte des Renn-Kurses entstehen. Zuschauer sollen damit die komplette Rennstrecke im Auge behalten können. Bis dahin müssen sich die Verantwortlichen allerdings noch mit der britischen Glücksspiel-Kommission in Bezug auf die Casino-Lizenz  einigen. Auch die Pferderennstrecke in Wolverhampton, der Wolverhampton Racecourse, hatte 2012 versucht, Spielautomaten auf der Rennbahn aufstellen zu lassen. Doch dieser Plan scheiterte daran, dass die Rennstrecke keine Lizenz dafür erteilt bekam.

 

Voll integriertes Pferderennbahn-Resort mit Freizeit-und Unterhaltungs-Destination

 

Der Vorsitzende der Rennstrecke, Joe Scanlon, freute sich sehr über die „fantastischen Neuigkeiten“ aus dem Stadtrat. Gegenüber der Racing Post sagte er:

“Im Laufe der letzten Jahre haben sich die führenden Casinos auf der ganzen Welt in Multifunktionskomplexe verwandelt, die eine breite Palette an Einrichtungen bieten, um ihre Glücksspiele zu ergänzen. Wir beim Chelmsford City Racecourse werden als erste britische Stadt ein voll integriertes Pferderennbahn-Resort in Verbindung mit einer Freizeit-und Unterhaltungs-Destination anbieten.“

Die Konkurrenz zu der benachbarten Rennbahn in Newmarket, die ebenfalls wie Chelmsford Allwetter-Rennen anbietet, fürchtet Scanlon nicht. Zusammen mit Newmarket könnte in der Region ein neues einem Kompetenzzentrum für Allwetterrennen entstehen.

 

Der Buchmacher Betfred freut sich auch schon auf das Racino. Ein Sprecher des Wettanbieters sagte:

„Wir hoffen, dass es mit den Bauplänen weiter vorangeht. Beim Besuch der Planungsbeauftragten konnten wir alle Fragen der Gemeinden und der Stadt zur vollsten Zufriedenheit beantworten. Mit unserem neuen Casino auf der Pferderennstrecke schaffen wir 100 neue Arbeitsplätze, tragen zur Belebung der Region bei und erhöhen die Qualität der Rennen. Für diese Vorhaben haben wir die breite Unterstützung der Öffentlichkeit.“

 

Casino und Konzertgelände müssen zu akzeptierten Betriebszeiten geführt werden

 

Auch die Gemeindevertretung steht hinter dem Projekt. Allerdings ist man von den geplanten Konzerten nicht so begeistert. Ein Sprecher der Gemeinde erklärte:

„Wir sind der Meinung, dass ein Casino an der Rennstrecke förderlich sein könnte, solange es zu den akzeptierten Betriebszeiten geführt wird, die gegenwärtig unter der Woche bis 23 Uhr und bis 0 Uhr am Wochenende sind. Wir erwarten, dass alle Konzerte und Events nicht die bestehenden akzeptablen Betriebszeiten überschreiten.“

Zudem müsse man sicherstellen, dass es für die vorgesehenen Veranstaltungen ausreichend Parkplätze gebe. Man wolle nicht, dass die Besucher mit ihren Autos den Anwohnern die Parkplätze wegnehmen.

 

Der Unternehmer John Holmes hat die Rolle des Planungsdirektors übernommen. Er kommentierte die Entscheidung des Stadtrates:

“Das Tribünen-Projekt ist heutzutage noch genauso spannend wie an dem Tag, als die Idee geboren wurde. Es hat sich in der Zeit nicht verändert. Mit der Fertigstellung wird der Chelmsford City Racecourse zu den Top-Rennbahnen auf der ganzen Welt gehören. Die flutlichtbeleuchtete Rasenstrecke, die neue Tribüne und das Casino sind einzigartig für das gesamte Vereinigte Königreich.“

Und auch der Geschäftsleiter, Phil Siers, kann es kaum erwarten. Seiner Meinung nach kann eine solche Entwicklung nur zu einer besseren und größeren Unterstützung der Rennstrecke führen.

 

Auf den US-Rennstrecken gibt es schon seit einigen Jahren sogenannte Racinos. Diese Casinos haben in der jüngsten Vergangenheit einen essentiellen Beitrag zum Überleben der Rennbahnen geleistet.

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