, 30.03.2014

Belgische FlaggeBelgien ist eines der europäischen Länder, das einen regulierten Online Pokermarkt hat. Hier wurden Anfang des Jahres 2010 die begehrten Lizenzen für einige Online Anbieter vergeben, während es eine lange und immer länger werdende Schwarze Liste von Internet Poker-Anbietern gibt, die in Belgien illegal sind. Bisher ist die belgische Glücksspiel Kommission (BGC) nur gegen die Anbieter selbst vorgegangen, die ohne Lizenz belgische Spieler an ihre Spieltische gelockt haben. Dies scheint der BGC jetzt allerdings nicht mehr genug zu sein.

Patrick Van Eecke  und Antoon Dierick von DLA Piper, einer der größten Anwaltskanzleien der Welt, berichteten vor kurzem darüber, dass die BGC ab jetzt auch gegen die Spieler selbst vorgehen will, die auf nicht lizensierten Pokerseiten spielen. Sie sagten:

“Es bleibt abzuwarten, inwieweit die BGC einzelne Spieler mit Geldstrafen belegen wird, und ob die Staatsanwaltschaft auch bereit sein wird, Verstößen dieser Art eine Priorität in der Strafverfolgung einzuräumen.”

Dieser Kommentar von DLA Piper wurde gemacht, nachdem Marjolein De Paepe von der BGC bekanntgab, dass belgische Spieler jetzt eine ausreichende “Eingewöhnungszeit” gehabt hätten und jetzt wissen müssten, auf welchen Seiten sie im regulierten belgischen Markt spielen dürfen:

“Nach vier Jahren gehen wir davon aus, dass sie wissen sollten, was legal ist und was nicht”, sagte De Paepe. “Daher werden wir jetzt auch gegen sie vorgehen.”

Im Oktober letzten Jahres wurde bereits ein Verfahren gegen einen belgischen Glücksspieler eingeleitet, der in einer Bar an einem nicht lizensierten Glücksspielautomaten spielte.

Mittlerweile hat die BGC die Anzahl ihrer Inspektoren von sieben auf 15 erweitert. Deren Aufgabe wird es sein, Spieler auf illegalen Online Pokerseiten ausfindig zu machen und gegen sie zu ermitteln. Belgische Spieler, die auf einer nicht lizensierten Seite pokern, können ab jetzt mit einer Geldstrafe von bis zu € 150.000 belegt werden oder theoretisch bis zu drei Jahren in den Knast abwandern.

Das strenge Glücksspielgesetz in Belgien wurde 2010 verabschiedet. Die Online Anbieter, die in Belgien eine Lizenz erhalten haben, müssen Partnerschaften mit landgestützten Spielbanken in Belgien eingehen, um ihre Lizenz zu erhalten.

Die Schwarze Liste der illegalen Glücksspielanbieter wurde vor einem Jahr eingeführt, und sie wurde diesen Monat wieder aktualisiert. Mittlerweile werden in der Blacklist 97 Anbieter genannt – mit großen Namen wie 888, Betsson und Bet365.

Einige der Anbieter, die im Jahr 2010 eine belgische Lizenz erhalten haben, sind Partouche, PokerStars, Win2Day, bwin.party, Unibet und GoldenPalace.be.

Gegen einige illegale Anbieter ist die Belgische Glücksspiel Kommission bereits scharf vorgegangen. Erst vor kurzem wurde der Online Anbieter Betclic Everest zu einer Geldstrafe von € 600.000 verurteilt.

Der Glücksspielsektor in Deutschland betrachtet die Entwicklungen in Belgien mit Sorge, da die Glücksspielregelung in Deutschland immer noch unklar ist und es weiterhin keine bundesweite Glücksspielregelung gibt. Einige Leute sind der Auffassung, dass das Online Pokern erlaubt sei, da viele Spieler auf einem Server spielen, der sich im Ausland befindet. Andere Auffassungen besagen jedoch, dass deutsche Online Pokerspieler illegal handelten, denn es käme nicht darauf an, wo das Glücksspiel stattfände.

Bislang ist aber kein einziger deutscher Spieler dafür gerichtlich belangt worden, dass er auf einer Online Seite gezockt hat.

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