, 23.07.2014

Das Casino in Constanta

Foto © https://www.google.co.uk

Das Constanta Casino wurde im Jahr 1910 eröffnet. Mit seiner Größe, Lage und dem maritimen Flair zog es bald wohlhabende Reisende an.

 

Der Bau wurde ursprünglich von König Carol beauftragt und wurde mit der Zeit zum Wahrzeichen der Stadt. Jedoch hielten die glorreichen Tage nicht lange an.

 

Während des zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude in ein Krankenhaus umgewandelt. Unter dem kommunistischen Nachkriegsregime wurde es später zu einem Restaurant. 1990 wurde die Unterhaltung des Gebäudes zu teuer und als Konsequenz folgte die Schließung.

 

Cristiana Tautu, Mitgründerin von Calup NGO, hofft bald auf eine Wiedereröffnung. Sie hat  bereits Gespräche mit Beratern vor Ort in Constanta geführt, die Interesse an ihrer Idee zeigten. Sie entwickelte daraufhin einen Projektplan, der ein paar Monate später genehmigt wurde. Calup unterzeichnete eine Vereinbarung mit der Gemeinde von Constanta. Damit hat Calup Zugang zu den Räumlichkeiten und darf kulturelle Veranstaltungen im alten Casino organisieren.

 

Eine Gruppe von Aktivisten fördert die Wiederbelebung der Stadt. Calup hat eine Kampagne für die Rettung des Gebäudes gestartet. Das Casino [Seite auf Englisch] öffnet nun vom vom 1. Bis 10. August die Türen für ein Kulturprogramm mit dem Titel „CaziNOU“. CaziNOU ist eine Wortkombination aus “Casino” und “nou”, was auf Rumänisch „neu“ heißt. Die NGO möchte das alte Casino für ein breites Publikum öffnen und erhofft sich eine starke öffentliche Unterstützung. Das Gebäude soll seinen Status als nationales Wahrzeichen der Stadt wiedererlangen.

 

Die aktualisierte Liste der zertifizierten Denkmäler, die vom Kulturministerium im Oktober 2012 veröffentlicht wurde, hat das Casino in die Kategorie A eingestuft. Das bedeutet, dass das Gebäude ein nationales Erbe ist. Die Stadt Constanta und der Ferienort Mamaia besitzen 154 Denkmäler, jedoch ist die Anzahl der Denkmäler gemessen am Alter und der Bedeutung der Stadt überraschend klein. Tautu teilte mit, dass das Ministerium jetzt zum ersten Mal an Gesprächen über das Casino mit Calup NGO bereit sei. Bisher hat NGO noch um keine Nachfragen bezüglich der Finanzierung beim Ministerium angestellt.

 

Für die 10 Tage werden die Aktivisten das Gebäude in eine Kulturszene verwandeln.  Tagsüber werden die Türen des Casinos für die Öffentlichkeit geöffnet. Es finden unterschiedliche Workshops und andere Aktivitäten für Besucher aller Altersgruppen statt. Abends sind Jazzkonzerte, Filmvorführungen, Theater- und Ballettaufführungen sowie klassische und elektronische Konzerte geplant, begleitet von Projektionen auf der Fassade des Gebäudes. Besucher können sich über die Geschichte des Casinos informieren. Die verborgene Geschichte des Gebäudes wird in einer alternativen Weise durch künstlerische Darstellungen und mit interaktivem Lehrmaterial erzählt.

 

Laut Calup muss das Casino erst einmal abgesichert werden, denn derzeit befindet sich das Gebäude in einem kritischen Zustand. Löcher müssen gefüllt, Böden befestigt und die Strom- und Wasserleitungen müssen wieder in Gang gebracht werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf mehr als 10.000 Euro. Die Öffentlichkeit kann die Finanzierung mit Spenden aufstocken. Einzelne Spender können aus verschiedenen Unterstützungspaketen wählen. Die Namen der Spender werden auf einer Spendertafel am Casinoeingang aufgeführt.